Mittwoch, 29. November 2017

Winterliches Risotto

Wintergemüse sind toll! Wir mögen alle Kohlsorten und nun kann man auf den Märkten wirklich aus dem Vollen schöpfen. Kohlsprossen mag ich am liebsten, wenn man daraus Blattgemüse macht: Einfach zerfleddern und die Blätter anrösten, dann kommt jedes einzelne Blatt mit Röstaroma daher. Dazu Speckwürferl − dass mit Speck alles besser schmeckt, das weiß man ja ... 😋

Die Sache mit dem Knochenmark im Risotto stammt von Marcella Hazan. Ich finde, es passt nicht immer, aber hier ganz vorzüglich! Man sollte nicht auf die Idee kommen, wie sie das macht, einfach das Mark schmelzen und dann darin die Zwiebelwürferl anrösten, denn dann schaut das aus wie auf dem zweiten Foto bei meinen Markknöderln. Es bleiben dunkle, unansehnliche Bröckchen, die bis zum Schluss nicht verschwinden. Es wäre bei diesem Risotto nicht einmal ein Drama, weil es nicht so auffällt durch die Maronistückerl, aber ich weiß halt, dass diese schiachen Dinger da drinnen sind und das krieg ich nicht aus dem Kopf. Also mach ich es so, wie in dem verlinkten Posting beschrieben: Mark schmelzen und abseihen. Bröckerl wegschmeißen, flüssiges Mark verwenden.




Für 2 Personen:
geschmolzenes, abgeseihtes Knochenmark von 1 Stück Markknochen (ersatzweise 1-2 EL Olivenöl)
1 kleine, milde Zwiebel oder 1 größere Schalotte
200 g Risotto-Reis
⅛ l Verjus (ersatzweise Weißwein)
0,75 l Hühnersuppe
1 EL Olivenöl
200 g Kohlsprossen, in Blätter zerlegt (Deutsche nehmen Rosenkohl)
1 Hand voll gegarte, geschälte Maroni
2 EL Speckwürfel (optimal ist Pfefferspeck, aber jeder andere, gut durchzogene geht auch)
1 EL Butter
1 EL junger Bergkäse, gerieben (oder ein anderer, nicht zu kräftiger Hartkäse)

In dem flüssigen Mark (ersatzweise Öl) die Zwiebel anschwitzen, den Reis dazugeben und glasig anschwitzen. Hühnersuppe erhitzen. Den Reis mit dem Verjus (oder Weißwein) ablöschen und zur Gänze einkochen. Dann immer schöpferweise die Suppe dazugeben, immer wieder mal rühren, bei Bedarf wieder Suppe dazugeben.
Unterdessen die Kohlblätter zusammen mit den Maroni in einer Pfanne scharf anbraten. Keine Sorge, die Kohlsprossenblätter geben keine Flüssigkeit ab, daher werden die Maroni auch nicht aufgeweicht. Wenn die Blätter gut geröstet sind, alles in einem Schüsserl zwischenlagern und in der Pfanne die Speckwürferl anbraten. Wenn die knusprig sind, auf ein Hangerl (Deutsche nehmen ein Geschirrtuch) oder ein Stück Küchenrolle (Deutsche nehmen Küchentüchter) legen, damit das Fett abtropfen kann.

Wenn das Risotto schön cremig, aber immer noch bissfest ist, vom Herd ziehen, Butter, Käse, Kohlsprossenblätter und Maroni einrühren. Zudecken. Einige Minuten ruhen lassen. Abschmecken.

Zum Servieren das Risotto auf Teller verteilen, mit den knusprigen Speckwürferln bestreuen, essen, glücklich sein.


Ein sehr gelingsicheres Essen, das die nötige Menge an Kohlenhydraten mitbringt, um mich und den Turbohausmann glücklich zu machen. Mit den winterlichen Aroma wirklich sehr köstlich!

 

 

Fotoupdate vom Dezember 2020: Klappt auch gut mit einem aufgeschnittenen harten Würstel vom Gleinkerseebauern.


 

13 Kommentare :

  1. Das ist ein tolles Winteressen und eine neue Idee für Rosenkohl. Gekauft!

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  2. da könnte sogar ich mich mit Risotto anfreunden, irgendwie ist das sonst nicht so meins.

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  3. «Entblättert» gewinnt Rosenkohl ungemein!
    Gestern waren wir im 100 km entfernten Phuket wieder mal zum Einkaufen. In einer sehr gut sortierten Food Hall habe ich tatsächlich Rosenkohl entdeckt. Als ich jedoch den Preis gesehen habe (importiert aus EU), musste er leider wieder zurück ins Regal...
    Hier in Thailand gibt es andere, ähnliche Kohlsprossen: es sind die Sprosse vom Weisskohl, die nach der Ernte der Kohlköpfe aus der Wurzel treiben. Zwar nicht kugelig, aber auch nicht zu verachten und gebraten bestimmt ebenfalls lecker zum Risotto.
    Danke für diese Anregung!

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    1. Spannend, was ihr alles habt! Ich freue mich schon ganz narrisch auf die Märkte in Thailand. Nur dass ich dort nirgends etwas kaufen kann, das schmerzt fast!

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    2. Was heisst da «...nirgends etwas kaufen kann»? Bekommst du denn im Urlaub kein «Spaziergeld» vom Turbohausmann?!!!
      Nein, ich meine: du kannst alles kaufen, was dir ins Auge springt – meine Küche steht dir zur Verfügung! 😋

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    3. Oha! Das steht hier jetzt schwarz auf weiß! Du weißt, was du da machst? :D

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    4. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    5. Ja, sicher. Bedingung: ich darf mitessen! Und wer das Geschirr spült losen wir aus!

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    6. Haben wir dazu nicht unsere Liebsten? ;)

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  4. Dein Risotto schaut extrem fein aus! Mal sehen, etwas Rosenkohl habe ich gerade noch da. :-)

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    1. Danke! :)
      Euer Wort Rosenkohl finde ich wirklich schöner als unsere Kohlsprossen.

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